Über hypnagogia
Schon seit meiner frühen Kindheit verfolgen mich meine verworrenen und mir unerklärlich willkürlich erscheinenden Träume. Bis heute sind einige dieser Kindheitsträume in meiner bewussten Erinnerung erhalten, ob nun scheinbar in Gänze oder auch nur in Bruchteilen. Auch noch heute kann ich mich regelmäßig an meine Träume erinnern, die sich über die Zeit als immer komplexer und undurchdringlicher gestaltet haben. Parallel zu meiner psychologisch mentalen Entwicklung haben sich auch meine Träume verändert. Diese sind komplexer geworden und haben sich meiner bewussten und unbewussten Gedanken und dem Zustand meiner Seele angepasst. Oft wache ich von meinen Träumen auf und bin so emotional bewegt von ihnen, dass ich sie sofort Freunden oder Familienmitgliedern erzählen muss. Nicht weniger oft bin ich auch schon weinend, hysterisch oder hyperventilierend erwacht. Durch ihre Intensität und realistische Wirkung haben Träume ihren Weg von meinem Unbewussten in mein Wachleben geschaffen. Die Welt der Träume hat mich in ihren Bann gezogen.
Deshalb starte ich den Versuch, die komplexe Sprache der Träume zu entschlüsseln, um der Essenz meines Unbewussten ein Stück näher zukommen. In der Entwicklung des Menschen zu einem modernen Leben trennte sich das Bewusstsein zunehmend von den instinktiven Ebenen der Psyche ab und scheint sie mittlerweile verloren zu haben. Obwohl uns die instinktive Ebene aus dem Bewusstsein verloren gegangen ist, besteht sie weiterhin, als Bestandteil des Unbewussten in uns und nimmt durch Traumbilder wieder Gestalt an. Den Sinn der instinktiven Erscheinungen unserer Träume kann man nicht immer direkt erkennen, weil sie symbolisch sind, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Psyche. Deshalb starte ich den Versuch, die Sprache der Träume zu entschlüsseln, um der Essenz des Unbewussten, durch Fotografie, ein Stück näherzukommen.
Das Buch
Innerhalb meiner intensiven Auseinandersetzung mit Träumen und ihrer Sprache ist die Publikation hypnagogia entstanden. In diesem Buch werden grundlegende Fragen wie „Welche Traumphasen durchleben wir in einer Nacht?“, „Was zeichnet die verschiedenen Traumarten aus?“, „Was bedeuten verschiedene Bestandteile eines Traumes?“, „Was will uns unser Unbewusstes mitteilen?“, „In welcher Welt bewegen wir uns?“, „Unterscheidet sich der erinnerte Traum vom erlebten Traum?“ und „Welche Verbindungen bestehen zwischen dem Wachleben und dem Traum?“ innerhalb der Textseiten beantwortet. Die Fotoserien dienen zur Visualisierung der auf den Textseiten erörterten Erkenntnisse. Die Fotografien machen den Inhalt greifbarer, indem sie die sinnliche und emotionale Stärke der Träume repräsentieren und die Leserschaft für die bildliche Sprache des Unbewussten sensibilisieren. Auf diese Weise wird die instinktive, bildliche und symbolische Sprache der Träume den Betrachter*innen näher gebracht, mit dem Ziel, dass sie diese erlernte Sensibilität für ihre eigenen Träume anwenden können.
Das Projekt
Dieses Projekt bildet den Kern meiner Bachelorarbeit. Der Kern dieser Arbeit bildet die Fotografie. Hierbei wurde sich tiefgründig mit dem Medium beschäftigt und sich der Traumsprache anhand dessen auf künstlerisch fotografischer Ebene genähert.